26. September 2015 - 27. März 2016

Dänische Jugendliche sind Europameister in Demokratie. Trotzdem fühlen viele von Ihnen, dass ihre Meinungen nicht hörenswert sind. Welche Form geben sie ihrer Stellungsname, wie werden sie gehört? Auf dieses Paradox richtet das Arbeitermuseum jetzt in enger Zusammenarbeit mit Jugendliche aus dem ganzen Land einen scharfen Blick mit der Ausstellung UNGEHÖRTE JUGEND.

Dänische Jugendliche liegen mit ihrem Wissen über und Vertrauen in die Demokratie an der Spitze. Das geht eindeutig aus neuen Forschungergebnissen hervor. Aber das demokratische Selbstbewusstsein der jungen Leute kann sich nicht mit ihren Kompetenzen messen. Untersuchungen enthüllen nämlich gleichzeit, dass jeder 3. Jugendliche sich nicht in der Lage sieht, sich an der Demokratie zu beteiligen, und 52 Prozent der ältesten Schüler der Volksschule glauben nicht, dass ihre Ansichten hörenswert sind.

Mit der Ausstellung UNGEHÖRTE JUGEND stellt das Arbeitermuseum eine aktuelle gesellschaftliche Herausforderung zur Debatte und hinterfragt, welche Demokratie die Jugendlichen schaffen wollen. Die Jugendlichen in Dänemark haben ein imenses Potenzial, die Demokratie zu entwickeln und sich hierbei geltend zu machen. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie den nötigen Mut hierzu haben.

Die Ausstellung zeigt, wie junge Leute sich zu verschiedenen Zeiten politisch engagiert haben und ihre Stimme auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht haben. Man trifft z.B. den jungen Wehrdienstverweigerer Anton Jensen, der in den Hungerstreik trat, um 1918 seinen Widerstand gegen die Wehrpflicht auszudrücken oder die Demonstranten, die in den 1960ziger Jahren von Holbæk nach Kopenhagen aus Protest gegen die Atomwaffen gingen.

Die Besucher können ihren Hörsinn in einer Lauschzelle schärfen, ihre rhetorische Stimme an einem Rednerpult in einem schallgedämpften Raum ausprobieren und auch der Ausstellung ihren eigenen Abdruck mit eigenen Plakaten, Fahen und Buttons aufsetzen.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Skoletjenesten (Pädgogischer Dienst) und Dansk Ungdoms Fællesråd, Danske Skoleelever, Ungdommens Røde Kors und den Jugendabteilungen der politischen Parteien entwickelt.