| Revolution und Bürgerkrieg in Finnland 1918 |
Vom 11. September bis zum 31. Dezember 2010Blutiger Bürgerkrieg, Revolution und Hinrichtungen – so was gibt’s doch nicht im Norden, oder? Doch, so was hat’s gegeben vor weniger als 100 Jahren in Finnland – nur haben wir es alle vergessen. Siehe evt. alle Bilder der Ausstellung in der Bildergalerie (nur auf Dänisch). Abgefackelte Städte, ein kleiner Bursche, der tot auf der Strasse hinterlassen wurde, Massenhinrichtungen und Soldaten auf beiden Seiten, die stolz mit ihren Waffen posieren. Eine Rasierklinge, die als Selbstmordswaffe verwendet wurde erzählt ihre eigene Geschichte über die Verzweiflung eines Gefangenen – lieber vor eigener Hand sterben als vom Feinde hingerichtet werden. Zeitungsartikel aus der dänischen Presse 1918 schleusen den/die Besucher/in in die damalige Zeit hinein und vermittelt einen Eindruck davon, wie viel Aufmerksamkeit dem Bürgerkrieg damals in Dänemark gewidmet wurde. Finnland war nämlich eine Vorpost des Nordens geworden – eine Vorpost gegen die Drohung vom Osten und das bolschewistische Gespenst, nun so eng and Dänemark angekommen als Androhung gegen die bestehende Gesellschaftsordnung. Damit zeigt die Ausstellung auch die stark ideologisierten Konflikte, die eine zeit ausprägte in der die nordische linke Flügel Stellung in einer entscheidenden Frage nehmen musste: Sollte die Gesellschaft durch Revolution oder Reform verändert werden? Der Bürgerkrieg Der finnische Bürgerkrieg kam weniger als zwei Monate nachdem Finnland in Dezember 1917 selbständig geworden war, zum Ausbruch. Auf der einen Seite stand das verarmte Stadt- und Landproletariat, auf der anderen ein Bürgertum, das seinen wirtschaftlichen und politischen Machtanspruch nicht freiwillig preisgeben wollte. Sozialer Zorn und verbreiteter Hunger waren Faktoren, die dazu beitrugen, dass die roten Revolutionäre am 27. Januar 1918 die finnische Arbeiterrepublik proklamierten. Die weissen bürgerlichen Gruppen machten mobil, und der Konflikt verschärfte sich in einen blutigen Bürgerkrieg, in dem mehr als 35.000 Menschen ihr Leben verloren. Die Sonderausstellung kann man im Arbeitermuseum vom 10. September bis zum 31. Dezember erleben. Danach geht die Ausstellung nach Vemork in Norwegen und Werstas in Finnland weiter. Die Ausstellung wird unterstützt von: |